Absolute Weltklasse im Wortsinn. Das war’s. Das gesamte Publikum schwebte Samstagabend spürbar ergriffen nach einer extrem intensiven Stunde aus der Pfarrkirche Krenstetten. Die Worte fehlten, die Gänsehaut blieb. Sechs engelsgleiche Stimmen, die eine klangliche Kathedrale für uns erschaffen hatten. Sechs Stimmen, die uns in ein Klangbad der Superlative entführten. Ein Ensemble, das sich in seltenst gehörter Perfektion und Harmonie selbstverständlich fließend als Ganzes präsentierte. Akzentuiert und trotzdem ganz der Musik zugeordnet, immer dem Klang untergeordnet. Das vertonte Mess-Ordinarium der „Missa Papae Marcelli“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina wurde wohl von sechs Solist*innen interpretiert, aber niemals war eine einzige Stimme präsent, sondern durchgehend stand die unfassbare, gesamte Klangschönheit im Vordergrund.
Auch die zeitgenössischen Kompositionen fügten sich ohne Bruch in das exquisite Klangerlebnis, obwohl besonders Sciarrino mit seinem modernen, weniger harmonischen Anspruch ganz im Sinne des Programmtitels „Luce e Ombra“ – Licht und Schatten – einen deutlichen Kontrast zur Renaissance erlaubte. „Alles hat sich ineinander gefügt und der Abend hat gezeigt, wie zeitlos große Musik ist“, beschrieb eine ergriffene Besucherin den Konzertabend. Wir können uns ihr nur anschließen. Dass sich der Chor während eines der beiden Stücke von Arvo Pärt in der Kirche verteilte und so für ein Dolby Surround Erlebnis der Sonderklasse sorgte, ließ uns alle sprachlos zurück. Eine klangliche Seelenmassage.
Dieses Gefühl war allen Besucher*innen anzumerken. Vom ersten Ton an durchdrang die Musik das Publikum. Meditativ wurde gelauscht. Die reine Harmonie und der perfekte Zusammenklang ließen unsere eigenen Körper – umgeben von der eindrucksvollen Akustik der schönen alten Kirche – zu schwingenden Klangkörpern werden. Die absolute Stille nach den letzten verklingenden Tönen war dafür vollkommener Ausdruck. Gefolgt von langem, tosendem Applaus, der kollektiver Ausbruch der überbordenden Begeisterung war.
Danke, Company of Music, dass ihr uns mit diesem Abend verzaubert habt! Und danke, Alexander Koller, dass Sie die Leitung des Konzerts kurzfristig für den erkrankten Johannes Hiemetsberger übernommen haben. Wir alle wollten, dass es nicht aufhört.